In den insgesamt drei Samnitenkriegen ging es um die Kontrolle und Vorherrschaft in Kampanien durch die noch junge Römische Republik über die Samniten, den ansässigen Stämmen in Samnium.
Erster SamnitenkriegDer Erste Samnitenkrieg dauerte von 343 bis 341 v. Chr. und hatte die römische Kontrolle des nördlichen Kampanienzum Ergebnis. In der heutigen Forschung wird der Erste Samnitenkrieg allerdings als ahistorisch oder „legendär“ eingestuft.
Die Samniten, ein italischer Volksstamm, schlossen mit Rom 354 v. Chr. ein Zweckbündnis, um sich gegen die Kelten und auch gegen die umliegenden Völker behaupten zu können. Bald darauf kam es jedoch zu Streitigkeiten zwischen Rom und den Samniten. 345 v. Chr. schlossen die Samniten ein Bündnis mit den Sidicinern, einem anderen Volksstamm. Rom reagierte darauf, indem es 343 v. Chr. einen eigenen Bündnisvertrag mit der Stadt Capua abschloss. Auf Grund dieses Bündnisvertrages (Foedus aequum) brach der erste Samnitenkrieg aus. Da keine Seite einen Vorteil erzielen konnte, kam es 341 v. Chr. wieder zum Friedensschluss, indem die Samniten das Bündnis Roms mit Capua billigten und Rom das Bündnis der Samniten mit den Sidicinern. Kurz darauf verbündeten sich beide Seiten wieder.
Zweiter SamnitenkriegDer Zweite Samnitenkrieg verlief in zwei Phasen von 326 bis 321 v. Chr. und 316 bis 304 v. Chr.
Rom und die Samniten beanspruchten beide die Führungsrolle in Mittel- und Unteritalien für sich. Zwar schlossen beide Reiche immer wieder Zweckbündnisse (z.B. erster Latinerkrieg), doch diese waren meist nur von kurzer Dauer. Als Rom 328 v. Chr. die Stadt Fregellae im samnitisch-römischen Grenzgebiet besetzte und sie gegen die Samniten befestigte, konnte der Krieg noch einmal vermieden werden. Im Jahr 326 v. Chr. kam Rom aber dem von den Samniten bedrängten Neapolis zu Hilfe, woraufhin die Samniten Rom den Krieg erklärten.
Der Krieg nahm zu Beginn einen katastrophalen Verlauf für Rom. 321 v. Chr. geriet das römische Heer in der
Schlacht an den Kaudinischen Pässen (Furculae Caudinae, Kaudinische Gabeln, vermutlich beim heutigen , zwischen Capua und Benevento) in eine Falle und wurde eingeschlossen. Rom musste harte Bedingungen akzeptieren (Stellen von Geiseln, hohes Lösegeld, Unterjochung), konnte aber die Vernichtung des Heeres verhindern.
Die Römer nahmen die Feindseligkeiten im Jahr 316 v. Chr. wieder auf, wurden aber 315 v. Chr. in der
Schlacht von Lautulae erneut geschlagen. Daraufhin änderten sie ihre Strategie: Sie gründeten Kolonien und bauten die Via Appia, um den Zugang zu Capua zu verbessern. In der
Schlacht am Vadimonischen See 310 v. Chr. gelang es den Römern, die mit den Samniten verbündeten Etrusker zu besiegen. Außerdem versuchte Rom die Samniten mit der Anlage von wehrhaften Kolonien (Garnisonen) einzukreisen. Mit dieser Taktik konnte Rom die Samniten Schritt für Schritt zurückdrängen und 305 v. Chr. schließlich Bovianum, die Hauptstadt der Samniten, einnehmen.
Im Friedensschluss mussten die Samniten die Herrschaft Roms über Kampanien akzeptieren, konnten ihre Bündnisse jedoch bewahren.